Was sind Selbstbräuner?
Selbstbräuner sind kosmetische Mittel zur Hautbräunung, die die Haut ohne Einfluss der Sonne bräunen. Hierbei handelt es sich um eine direkte Anfärbung oder chemische Veränderung der Hornschicht der Haut. Hauptwirkstoff ist das Dihydroxyaceton (DHA).
DHA
Teilweise sind zusätzlich die traditionellen Bräunungsmittel Juglon (Walnussschalen-Extrakt) oder das chemisch ähnliche Lawson (Henna-Extrakt) in Selbstbräunern enthalten.

Juglans regia
(Walnussschale)

Lawsonia inermis
(Henna)
Wie wirken Selbstbräuner?
Die Hydroxycarbonylverbindungen reagieren als reduzierende Zucker mit den freien Aminogruppen der Aminosäuren der Hornschicht zu braungefärbten Melanoiden. Dabei entstehen wasserfeste, gefärbte Verbindungen, die mit der braunen Brotrinde vergleichbar sind (Maillard-Reaktion).
Die Darreichungsform erfolgt zumeist als O/W-Emulsion (bessere Applikation) mit einem 5%igen DHA-Gehalt. Durch Zumischung anderer Wirkstoffe wie z. B. Alloxan lassen sich die Brauntöne variieren.
Vorteile und Nachteile von Selbstbräunern
Den ganz klaren Pluspunkt erhält der Selbstbräuner durch die
Vermeidung von UV-Licht auf die Haut. Man erhält bei sachgemäßer Anwendung einen gleichmäßigen gewünschten Braunton ohne die Haut einem Hautkrebsrisiko auszusetzen.
Ein weiterer Vorteil ist die gute Hautverträglichkeit des Wirkstoffes DHA. Unverträglichkeiten in Form von Allergien oder Hautreizungen sind noch nicht beobachtet worden.
Zudem tritt die Wirkung des Selbstbräunungsmittels relativ schnell ein; etwa nach 2 – 4 Stunden. Die Haltbarkeit ist im Vergleich zur natürlichen Bräunung der Haut verhältnismäßig gut. Erst nach 3 – 7 Tagen nimmt die Bräunung durch die natürliche Abschilferung der Hornschicht langsam ab.
Einmal gebräunte Haut ist wisch- und wasserfest.
Nachteilig ist lediglich, dass durch die nicht sorgfältige Applikation des Selbstbräuners (z.B. einige Hautpartien werden ausgelassen) sowie die unterschiedliche Dicke der Hornschicht Flecken und Streifen entstehen können. Daher ist es wichtig, immer darauf zu achten, dass alle Hautstellen eingerieben werden. Weiterhin sollte vor jeder Behandlung mit Selbstbräuner eine gründliche Reinigung der Haut – am besten ein Peeling - erfolgen, damit überflüssige Hautschüppchen abgetragen werden und somit eine Grundlage für ein gleichmäßiges Hautbild geschaffen wird.
Verschiedene Applikationsarten von Selbstbräunern
Die Wirkstoffe von Selbstbräunern sind weitestgehend immer die gleichen. Hauptwirkstoff ist und bleibt das Dihydroxyaceton. Zusätzlich wird inzwischen ein weiterer Wirkstoff, Erytrolose, eingesetzt um den Farbton der Haut bzw. das Bräunungsergebnis variieren zu können. Der Bräunungsprozess dauert hier etwas länger, dafür wird aber das das Ergebnis natürlicher und gleichmäßiger.
Die folgenden Applizierhilfen sind sehr unterschiedlich, enthalten jedoch alle den gleichen Wirkstoff bzw. es handelt sich immer um eine Selbstbräunerlotion.

Die Applikationsmöglichkeiten sind vielfältig. Aktuellster Trend ist die Sonnendusche oder auch Airbrush Tanning genannt. Man betritt eine Kabine vergleichbar einer Duschkabine (siehe Abb. rechts) und wird darin mit einem feinen Sprühnebel aus Selbstbräuner von allen Seiten eingesprüht. Das Auftragen erfolgt sehr schnell und man erhält eine gleichmäßige Bräunung.
Als Variation gibt es dieses System
auch für den „Hausgebrauch“. Hierbei bleibt jedoch fraglich, ob eine genauso gute Verteilung des Produktes erreicht werden kann.
Weiterhin gibt es unterschiedliche Produkte in Form von Bodylotions, Gelen, Schäumen, Sprays und sogar als Gesichts- oder Handtücher. 
Die Wirkweise bleibt jedoch bei allen Produkten gleich mit unterschiedlich stärkerem oder schwächerem Ergebnis.